Das Vorhaben ist in folgende Arbeitspakete untergliedert:
Arbeitspaket 1
Im Arbeitspaket 1 sollen alle aktuell bekannten phyllophage Schadinsekten zusammengestellt werden inklusive der durch die identifizierten Arten beeinträchtigten Waldfunktionen. Weiterhin soll erörtert werden inwiefern sich Schäden oder Leistungsverluste quantifizieren lassen und sich die Konsequenzen von Fraß und PSM-Einsätzen je nach Stakeholder unterscheiden.
Arbeitspaket 2
Innerhalb des Arbeitspaketes 2 soll überprüft werden inwieweit der aktuelle Stand der Forschung und die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre besonders im Bezug auf die aktuellen Monitoringverfahren übereinstimmen z.B. die Prüfung der „kritischen Zahlen“ in regional relevanten Fällen. Es sollen die Prognosemöglichkeiten einzelner Schaderreger beurteilt werden. Außerdem sollen alle möglichen präventiven und kurativen Maßnahmen zusammengestellt werden.
Arbeitspaket 3
Das Arbeitspaket 3 umfasst im Zusammenspiel mit dem Arbeitspaket 5 umfangreiche Arbeiten zur Visualisierung, unter bestmöglicher Einbeziehung von Fernerkundungsdaten, und Aufbereitung historischer Daten z. B. der Entwicklung der Populationsdynamik blatt- und nadelfressender Insekten aus historischen Waldschutz-Monitoring-Daten, Entwicklungsdynamik in nach Fraß oder PSM in den Referenzregionen sowie die Darstellung von Schadensqualität und -quantität.
Arbeitspaket 4
Das Arbeitspaket 4 umfasst die Zusammenstellung der Aktivitätsareale des EPS und die Sammlung und Aufbereitung von Probenmaterial (Raupen und Imagos) aus diesen Gebieten. Auf Basis populationsgenetischer Analysen soll untersucht werden ob in Deutschland verschiedene Teil- bzw. Subpopulation existieren und ob dies einen Einfluss auf das Monitoring mittels Pheromonfallen, das Schadpotenzial oder auch die Bekämpfung des EPS hat.
Arbeitspaket 5
Für die Beurteilung langfristiger Auswirkungen von Schadereignissen muss sich der Blick auf die Landschaftsebene richten. Hinsichtlich der unterschiedlichen Waldfunktionen zählt nun nicht mehr das Schicksal des einzelnen Bestandes (und dessen Produktionswert), sondern die multifunktionale Waldbewirtschaftung im Kontext ihrer regionalen Leistungen. Neben der Herausforderung der sozioökonomischen Bewertung der Waldfunktionen (Zuarbeit zu AP3), können diese nur auf Grundlage einer einheitlichen, dynamisch angelegten und fortwährend gepflegten Datenbasis beurteilt werden. Neben neuen Datenquellen, wie Satelliten- und Luftbilder, gilt es die verfügbaren Datenquellen der Länder (Forsteinrichtung, Waldfunktionen) aufzunehmen und für die weitere Verarbeitung auszuwerten und zu harmonisieren. Ziel ist Etablierung einer gemeinschaftlich genutzten Geodatenbank inklusive der Harmonisierung und Ablage von Daten historischer Schadereignisse (Zusammenarbeit mit AP 3 und dem Projekt AWANTI), Forsteinrichtungsdaten, Boden- und Klimakennwerten. Die Datenbank dient zur Darstellung von Waldfunktionstypen, Schadereignissen und Waldentwicklungen der letzten 20 Jahre, zum Vergleich des Monitorings und Bewertung der Prognoseverfahren und als Grundlage verschiedener Modellierungsansätze, z.B. der Risikomodellierung.
Arbeitspaket 6
Im Arbeitspaket 6 werden Vorschläge für differenzierte Schadschwellen auf Basis der Arbeiten der vorhergehenden Arbeitspakte erarbeitet. Es sollen ökologische, ökonomische und soziale Kriterien aufgrund begründeter Konsequenzanalysen in einen Entscheidungsbaum einfließen. Das zu erwartende Schadausmaß durch die neuen Schadschwellen wird anhand verschiedener Szenarien bewertet. Weiterhin sollen Konzepte zur bedarfsgerechten Flexibilisierung im Zuge sich ändernder Bedingungen (z.B. rechtliche Rahmenbedingungen oder Klimawandel) abgestimmt werden und Algorithmen entwickelt werden um den entstanden Entscheidungsbaum kontinuierlich auf seine Gültigkeit zu überprüfen.
Arbeitspaket 7
Hier geht es im Sinne des Projektzieles darum, einen praxistauglichen und partizipativ abgestimmten, regional und/oder nach Funktionen des Waldes differenzierten Katalog von Schadschwellen als Grenzen zwischen akzeptablen und nicht mehr zu akzeptierenden Verlusten zu formulieren. Dieser umfasst ebenso Ausführungen zur Praktikabilität sowie gesellschaftlichen Akzeptanz der Methoden der Schadensbegrenzung. Der Katalog soll präventive und kurative Maßnahmen, eine Sammlung von in den betroffenen Bundesländern abgestimmten Standardverfahren, das Vorgehen bei Erstellung von Schadensprognose und nach verschiedenen Konstellationen differenzierte Warn- und Schadschwellen beinhalten.
Arbeitspaket 8
Arbeitspaket 8 zielt auf die (1) Organisation und (2) inhaltliche Umsetzung eines anspruchsgruppenorientierten Wissenstransfer und zielgerichteter Stakeholderkommunikation. Kernaufgaben sind:
(1) zielgruppenspezifischer Transfer (Dissemination) von Ergebnissen in die Praxis, Organisation von Startveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit
(2) Stakeholder- und Netzwerkanalysen, Erarbeitung einer übersichtlichen Stakeholder-Schad-Funktions-Matrix und eine Situationsanalyse zum bisherigen Umgang mit Schadereignissen inkl. Monitoring, Entscheidungsfindung etc. sind ebenfalls Teil des APs. Last but not least werden die gemeinsam im Konsortium gefunden Ansätze in praxistaugliche Lösungen überführt. So wird z.B. ein Softwaretools zur Darstellung der erarbeiteten Maßnahmen und Entscheidungsmöglichkeiten entwickelt.
Arbeitspaket 9
Arbeitspaket 9 beinhaltet die Administration des Gesamtprojekts in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitspaketen 5 und 8 (Datenmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Aufbereitung und Verwertung der Projektergebnisse) sowie der Kontakt zum Projektträger und inhaltlich angrenzenden Vorhaben auch anderer Träger.